Die Pfarre Olang gehört zu den Urpfarren unseres Landes und reicht wahrscheinlich in die karolingische Periode (9. Jahrhundert) zurück. Als erster Pfarrer wird in Urkunden 1202 und 1205 ein gewisser Wernherus genannt. Im Jahre 1221 wurde die Pfarre durch Bischof Berthold I. dem Stift Neustift übertragen. Es handelte sich um einen Tausch: das Kloster Neustift überließ dem Bischof Besitzungen, Leute und die Kirche von Lengstein und das Patronatsrecht der Pfarre Olang. Der Tausch wurde am 4. August vom Erzbischof Eberhard II. von Salzburg bestätigt. Das Patronatsrecht beinhaltete das Präsentationsrecht (Recht, dem Bischof einen Kandidaten für die Pfarre vorzuschlagen) und wohl auch Verfügungsrecht über Kirchengüter.
Zur Großpfarre Olang gehörten die Ortschaften Nieder-, Mitter- und Oberolang, Geiselsberg, Nieder- und Oberrasen, Percha, Oberwielenbach und St. Veit in Prags. Wegen des großen Umfangs der Pfarre stand dem Pfarrer sicher von alters her ein Kooperator zur Seite, urkundlich erwähnt ist ein solcher erst 1304. Der Kooperator musste an Sonn- und Festtagen in den Filialkirchen Gottesdienste halten und die Sakramente spenden. Einen eigenen Seelsorger erhielt St. Veit in Prags im Jahre 1737, Oberwielenbach 1753, Geiselsberg 1785, Niederrasen (und Oberrasen) 1786, Oberrasen 1809, Oberolang 1836, Percha 1852. Die Verpflichtung, an gewissen Tagen in den Filialkirchen den Gottesdienst zu besorgen, blieb trotzdem bis in unser Jahrhundert bestehen. Fünfmal im Jahr ritt der Pfarrer von Olang bzw. ein Kooperator nach Prags und hielt an den Qatembersonntagen und am Veitstag den Gottesdienst. Der Mesner musste dann das Pferd versorgen und der Kaplan den geistlichen Herrn im Widum bewirten. Noch um 1940 fuhr Pfarrer Wilfried Kritzinger von Olang nach St. Veit - jetzt allerdings mit dem Fahrrad.
Am Fronleichnamsfest 1709 kamen dem Pfarrer Klemens Waldsacker und der Pfarrgemeinde der schlechte Zustand der Pfarrkirche und die bedrückende Enge zum Bewusstsein, die besonders an Festtagen herrschte, wenn die Leute aus dem gesamten Gericht Altrasen sich in der Pfarrkirche von Niederolang versammelten. Spontan wurde der Entschluss gefasst, eine neue Kirche zu bauen. Bereits 1709 konnte mit dem Bau der jetzigen Kirche begonnen werden. Die Kirchweihe erfolgte am 4. August 1712 durch Bischof Ignaz Künigl. An ihn erinnert ein Wappen hinter der Orgel. Da Niederolang der Sitz der Urpfarre war, beteiligten sich am Kirchenbau die Bewohner von Olang, Rasen, Geiselsberg, Percha, Oberwielenbach und St. Veit in Prags. Bei diesem barocken Umbau handelt es sich um eine Erweiterung der alten romanischen und gotischen Pfarrkirche, von der noch die Westmauer teilweise erhalten ist. Aus dieser Zeit stammt das Muttergottesfresko neben dem Kircheneingang von Meister Hans von Bruneck (um 1420).
Hochaltar: Der kunstsinnige und musikalische Pfarrer Clemens Waldsacker und Johann Babtist Leys, Pfleger und Richter der Herrschaft Altrasen, beauftragten als Vertreter der kirchlichen und weltlichen Obrigkeit im Jahr 1712 den Künstler Michael Rasner aus Brixen mit der Herstellung des Hochaltares. Der Altar mit je drei Säulen und den heiligen Joseph (links) und Paulus (rechts) wurde 1839 erhöht. Weitere Umgestaltungen machten eine Altarweihe am 20. April 1891 durch Prälat Remigius Weissteiner notwendig. Unter dem Innsbrucker Mariahilfbild der Hl. Petrus und die Hl. Agnes, auf Olang hinweisend. Von Matthias Gasser.
Deckengemälde: Die Deckengemälde schuf Johann Mathias Pescoller. Siginiert am Gemälde über dem Hochaltar (1922). Pfarrer Leopold Wallnöfer (in Olang von 1909 bis 1937) gab diese in Auftrag. Die in kräftigen Farben gemalten Bilder gefielen den Olangern besser als die vorherigen von Christian Holzinger im Jahr 1856 geschaffenen Deckengemälde.
Das Bild in der Mitte des Kirchenschiffs zeigt das Martyrium der Hl. Agnes, der zweiten Patronin der Pfarrkirche, die zunächst zum Feuertod verurteilt, dann aber enthauptet wurde. Das Lamm bedeutet die Unschuld der römischen Heiligen und ist eine Anspielung auf ihren Namen (agnus = Lamm). Das Fest der Hl. Agnes (21. Jänner) wird in der Pfarrkirche alljährlich festlich begangen. Die Deckengemälde schuf Johann Mathias Pescoller. Siginiert am Gemälde über dem Hochaltar (1922). Pfarrer Leopold Wallnöfer (in Olang von 1909 bis 1937) gab diese in Auftrag.
Im dritten Gemälde ist das Martyrium des Hl. Petrus, des Hauptpatrons der Pfarrkirche, dargestellt. Er starb am Fuß des vatikanischen Hügels, mit dem Kopf nach unten ans Kreuz geschlagen.
Gruftmuttergottes: Muttergottes mit Kind auf dem linken Seitenaltar, Gruftmutter genannt, weil sie in der Gruft der St-Michaels-Kapelle stand. Die Madonna mit ovalem Gesicht und schön gefalltetem Schleier, die Hände ergänzt (Anfang 15. Jh.).
Fresko an der Südseite der Pfarrkirche: Maria mit Zepter (als Sonnenuhrzeiger) und die Kirchenpatrone Hl. Petrus und Hl. Agnes. Das Chronogramm weist auf das Entstehungsjahr 1739 hin und lautet: Haec obumbrando gubernat enixe exorantibus illis (Maria ist unsere Schutzherrin, die Patrone sind unsere Fürsprecher).
"...wo stolz sein majestätischer Kirchturm in den Wolken sich erhebt und mit den hinter ihm gelegenen nackten Felsenspitzenwetteifert..." (Viktor Gatterer über die Pfarre Olang und das Gericht Altrasen) Auch dem eiligen Autofahrer, der von Percha kommend sich Neunhäusern nähert, entgeht es nicht, dass der majestätische Kirchturm von Niederolang dem Ort sein Gepräge gibt. An der Nordseite in etwa 2 m Höhe ist ein Stein eingelassen mit der Jahreszahl MCCCCLXIIII (1464). In diesem Jahr wurde der Bau begonnen. Vollendet wurde der imposante gotische Pfarrturm mit gekehltem Wasserschlag, spitzbogigen Schallfenstern und seinen 67 m im Jahr 1477. Vom Turm erklingen 6 Glocken welche im Jahr 1925 gegossen wurden. Das wohlklingende Geläute erklingt in den Tönen Cis - E - Fis - Gis - H - Cis.
Auf Initiative von Pfarrer Friedrich Kammerer wurde 1846 die erste Orgel in der Pfarre von Olang errichtet. Kammerer selbst war es, der mit seinem Privatvermögen einen Teil der Finanzierung übernahm, den Rest steuerten die Mitbrüder der Neustifter Klostergemeinschaft bei. Balthasar Masl aus Vals baute die Orgel mit 14 bezeichneten Registern zu einem Preis von 800 Gulden. 1891 wurde die Orgel durch den Orgelbauer Wohlfahrtstätter umgebaut. Die neue Orgel der Pfarre Olang wurde von der renomierten Firma "Orgelbau Johann Pirchner" aus Steinach in Tirol gebaut und im Jahre 1989 vom Hochw. Prälat Chrysostomus am Fest Peter und Paul feierlich eingeweiht.
Disposition der Orgel: Hauptwerk Rückpositiv Pedal
Bourdon 16' Copel 8' Subbass 16' Principal 8' Gedeckt 4' Fagott 16' Spitzgamba 8' Principal 4' Oktavbass 8' Rohrflöte 8' Flöte 2' Trompete 8' Sesquialtera 2 2/3' 1 3/5' Flöte 4' Zimbel 1' Oktav 4' Superoktav 2' Spitzquinte 2 2/3' Mixtur 1 1/3' Pedalkoppeln H.W. - Pedal R.P. - Pedal R.P. - H.W.
Organisten: Sigisbert Mutschlechner - Elisabeth Oberparleiter
Es ist die Kirche des Hl. Ägidius, der Heiligen Drei Könige, der Siebenschläfer und der 14 Nothelfer.
Eine Kirchweihe ist für 1138 überliefert. Eine weitere Kirchweihe erfolgte 1404. Aus dieser Zeit stammt der heutige Bau, der allerdings im 17. und 18. Jh. barockisiert wurde. Ein Brand am 23. Juli 1723 beschädigte den Turm und das Kirchdach und machte umfangreiche Sanierungsarbeiten nötig. Damals wurde das Gewölbe der Rippen beraubt. Ein zweiter Brand im Jahr 1904 beschädigte die Kirche ein zweites Mal. 1905 wurde mit der Beseitigung der Schäden begonnen. Anhand von verschiedenen Fotos und einem Schreiben des k.k Konservators Untergasser, kann man das Ausmaß der Zerstörung ersehen. Das Kirchendach wurde verwüstet, der Turm war völlig ausgebrannt, die Glocken geschmolzen, das Gewölbe hatte Hitzeklüfte und die Malereien einige Flecken.
Hochaltar: Der prächtige Hochaltar trägt die Jahreszahl 1679. Der Aufbau stammt von Veit Hirber, Oberolang; Georg Stieger, Bildhauer zu Sonnenburg, schuf die Schnitzarbeiten und die Engel im Aufsatz. Die Seitenstatuen Blasius und Erasmus stammen von Silly (um 1770).
Friedrich Pacher schuf um 1480 das Altarbild, die Anbetung der Könige. Das Bild gehörte zum Dreikönigsaltar, der in der mittelalterlichen Kirche in Mitterolang stand.
Hl. Ägidius (um 1520) Holzrelief vom Hochaltar in Mitterolang. Ein Jäger mit Armbrust verfolgt eine Hirschkuh, die beim Hl. Ägidius Zuflucht nimmt.
Das letzte Abendmahl: Anlässlich der 600-Jahr-Feier der Kirchweihe von 1404 wurde die Kirche von Mitterolang einer umfassenden Restaurierung unterzogen. Im Zuge dieser Restaurierung wurden in bzw. an der St.-Ägidus-Kirche in Mitterolang zwei bemerkenswerte Wandbilder entdeckt und freigelegt. Das Abendmahl ist datiert (1483), was bei diesem Künstler häufig der Fall ist. Von den datierten FreskenSimons ist das Olanger „Abendmahl" eines der frühesten. Die Inschrift am unteren Rand, nicht mehr vollständig erhalten lautet: die figur hat lasen machen [mai]ster Vel[rich] schneider und sein [haws]fraw zu Miter Olang gesessn 1483 iar.
„Das Gemälde besticht durch die abwechslungsreiche Gestaltung der architektonischen Elemente, durch die detailreiche Darstellung der Tafel und Tafelgesellschaft, durch die frohe Farbigkeit der Kleidung und die Natürlichkeit der figuralen Komposition" (Claudia Plaikner).
Bemerkenswert ist die detaillierte Schilderung der Tafelgeräte, der Anrichte im linken Bildbereich und besonders der Architektur im Hintergrund. In der Tischgesellschaft werden Jesus und Petrus besonders hervorgehoben (Petrus ist ja der Patron der Pfarrkirche), ihnen gegenüber sitzt Judas der Verräter mit schwarzem Heiligenschein, als einziger isoliert, während die übrigen Apostel in Zweier- bzw. Dreiergruppen lebhaft kommunizieren. Bei aller erzählfreudigen Frömmigkeit fehlt es dem Künstler auch nicht an Humor. Das Gemälde wird zum Suchbild: Wo ist der hl. Johannes, der an der Brust des Herrn ruhte? Vom Lieblingsjünger Jesu sind nur Haarschopf und Heiligenschein sichtbar.
Hl. Christophorus: Im Zuge der oben genannten Restaurierungsarbeiten im Jahr 2002 wurde an der Westmauer der Ägidiuskirche ein Christophorusfresko freigelegt. Entstehungszeit um 1500, ein bestimmter Künstler lässt sich nicht namhaft machen, das Werk ist aber jedenfalls Pacherisch.
Pfarrgemeinderat | |||
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Stader Karl | Caritas / Liturgieausschuss | ||
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Pfarrausschuss | |||
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Lanz Josef | Schriftführer | ||
Mair Marius | |||
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Liturgieausschuss | |||
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