Die Suche nach den Ursprüngen der Niederolanger Kirchenmusik und damit nach den Anfängen des Pfarrchores führt gar einige Jahrhunderte zurück in der Geschichte der Pfarre Olang. In einem Kirchenprobst-Rechnungsbuch findet sich mit Datum 2. Januar 1697 ein Posten für die Entlohnung eines "Vorsingers" mit 1 fl (Gulden) und 30 kr (Kreuzer). In den darauffolgenden Jahren bis 1718 ist immer wieder von "denen Vorsingern" und ihrer Enlohnung die Rede. Ab dem Jahre 1832 findet man in den Rechnungsbüchern die Bezeichnung "Pfarrkirchensinger".
Um die Mitte des 19. Jahrhunderts gewinnt der Pfarrchor zunehmend an Bedeutung. Aus den Kirchenprobstrechnungen geht hervor, dass ein Spiegel für den Chor angekauft wurde, ebenso Kerzen für die Musikanten, Geigensaiten, geschriebene Liederbücher von Simon Köfele und weitere "Hefte Musikalien Kirchenlieder". Trotzdem muss das Niveau des Chorgesanges zur damaligen Zeit nicht besonders hoch gewesen sein.
Dies beweist ein Schreiben des damaligen Pfarrers Ferdinand Kammerer an den Prälaten von Kloster Neustift, worin er sich für den Bau eines zweiten Chores, vor allem aber für die Anschaffung einer Orgel einsetzt, "da der Zustand der Feiertags- und Chorsänger immer mehr verschlechtert wird und durch Orgelspiel sowohl schöner als beständiger werden kann." Auch hoffe er, "dass die harmonischen Orgeltöne auch sogar mehr Harmonie in die etwas verstimmte Olanger Pfarre bringen würden." Schlussendlich gelang es Pfarrer Kammerer das notwendige Geld für die Anschaffung einer Orgel aufzutreiben und der Ruf des Chorgesanges besserte sich, wie im Pustertaler Boten vom 3. Jänner 1890 nachzulesen ist.
Auch Kooperator Bernhard Haller engagierte sich sehr in Sachen Kirchenmusik. Der Chor widmete sich vermehrt dem Vokalgesang. "Diese Art war damals so ziemlich Mode." Als es nicht nur die frei gewordene Lehrerstelle, sondern auch den Organistenposten neu zu besetzen galt, stellte Haller den etwas älteren Lehrer Josef Goller ein. Dieser brachte neben seinem Talent und seinem Können auch noch seine musikalische Familie mit nach Olang. Vor allem Vinzenz Goller beeinflusste die Notenliteratur des Pfarrchores deutlich.
In der darauffolgenden Zeit gab es häufig Lehrer- und damit verbunden Organistenwechsel, bis Johann Unterberger ("Nassenweger") Chorleiter wurde. Anschließend übernahm der Lehrer Klotz seinen Posten, der dann an Josef Egger sen. weitergegeben wurde. Dieser unterstützte seinen Sohn Hermann im Erlernen des Orgelspiels, um "nicht mehr fremde Leute an der Orgel haben zu müssen." Hermann Egger leistete 50 Jahre hindurch treuen Organistendienst, sein Bruder Alois übernahm das Chorleiteramt vom Vater und wirkte ebenfalls viele Jahre.
Josef Hörmann, Johann Kugler und Reinhard Bachmann leiteten in den folgenden Jahren mit viel Einsatz und Können den Pfarrchor. Unter Chorleiter Toni Molling, einem Lehrer aus Onach, wurde erstmals ein Ausschuss mit Obmann, Vizeobmann, Kassier und Schriftführer gewählt.
Seit 1989 leitet Walter Innerhofer den Olanger Pfarrchor. Elisabeth Oberparleiter Pineider und Sigisbert Mutschlechner stehen ihm als Organisten zur Seite. Im Jahre 2003 wurde der Chor mit der Palestrina-Medaille des Allgemeinen Cäcilien-Verbandes ausgezeichnet.
Hansjörg Ellemunter | Obmann |
Walter Innerhofer | Chorleiter |
Margit Grüner | Notenarchivarin |
Elisabeth Mutschlechner | Kassierin |
Notburga Vieider | Schriftführerin |
Obmänner, die sich seit dem Bestehen eines Ausschusses für den Kirchenchor verdient gemacht haben: Erich Rauter, Arthur Neunhäuserer, Walter Innerhofer, Hansjörg Ellemunter und Hermann Künig.