Einwohner: 828, Höhe: 1241 m ü. NN
Das heute besonders für den Biathlonsport bekannte Antholz ist ein Seitental des Pustertals, das sich vom Olanger Becken in nördliche Richtung erstreckt und über den Staller Sattel mit dem Defereggental verbunden ist. Die Landschaft wird durch die eindrucksvollen Gipfel des Hochgall (3436 m) und des Wildgall (3273 m), die zur Riesenfernergruppe gehören, beherrscht. Im Jahr 1048 schenkte Kaiser Heinrich III. dem Brixner Bischof Poppo (+ 9. August 1048), der am 17. Juli 1048 als Damasus II. zum Papst gekrönt wurde, das hintere Antholzertal, das damals wohl ein geschlossenes Waldgebiet mit wenigen Bewohnern darstellte. In dieser Zeit setzte wahrscheinlich eine intensivere Besiedlung des Tals ein und man kann mit dem Bau einer ersten Kirche rechnen. Mit der Ausbildung von landesherrlichen Territorien wurde Antholz Teil des Fürstbistums Brixen mit einem eigenen fürstbischöflichen Gericht, während Olang mit seinem Gericht Altrasen zur Grafschaft Tirol gehörte. Erst 1803 kam Antholz mit den Gebieten des aufgelösten Fürstbistums Brixen unter österreichische Herrschaft. Im Jahr 1220 wird zum ersten Mal ein Pfarrer von Antholz urkundlich erwähnt und 1389 inkorporierte Bischof Friedrich von Erdingen die Pfarrei dem Kollegiatstift Unserer Lieben Frau am Kreuzgang in Brixen. So konnte das Kapitel der Kanoniker in Brixen bis zu seiner Aufhebung im Jahr 1808 alle Einkünfte der Pfarrei einziehen, musste aber im Gegenzug dafür die Kosten für Kirche, Pfarrhaus und Pfarrer tragen. Weiters hatte es das Recht, den Pfarrer zu benennen. 1732 wurde die Kooperatur (Stelle eine Kaplans bzw. Vikars) gestiftet und mit der Errichtung des Frühmessbenefiziums in Antholz Niedertal im Jahr 1766 begann dort die langsame Entwicklung zu einer eigenständigen Seelsorge, die 1963 mit der Errichtung der Pfarrei Antholz Niedertal zum Abschluss kam. Eine besondere Beziehung hat Antholz zum seligen Hartmann, der von 1140-1164 Bischof von Brixen war. Als er wegen politischer Wirren aus Brixen fliehen musste, zog er sich nach Antholz zurück und soll sich im Turm der Pfarrkirche versteckt haben. An ihn erinnern noch heute eine Gewandreliquie in der Kirche sowie der Hartmannsbrunnen und der Hartmannsstein.
Literatur: Arnold, Andreas u. a., Kirchen und Kapellen in Antholz, Brixen 1998, 6-8.
Am Ostersonntag ehrte der Pfarrgemeinderat von Antholz Mittertal, im Anschluss zum Hochamt, Alois Leitgeb für seine 50-jährige Mitgliedschaft im Pfarrgemeinderat. Er trat seinen ehrenamtlichen Dienst im Jahre 1972 an und ist bis heute ein fester Bestandteil, wobei er von 1990-2000 als Präsident, von 2000-2010 als Stellvertreter und von 1995-2005 als Mitglied des Pfarrverwaltungsrates fungierte. Seit vielen Jahren ist Alois Leitgeb als Vorbeter und Wetterläuter tätig und gehört auch der Friedhofskommission an. Weiters ist er seit fast 10 Jahren als Mesner in der Kirche tätig und wird dabei von seiner Frau Maria tatkräftig unterstützt. Die Ehrung von Alois Leitgeb wurde aufgrund eines Missverständnisses der Diözese im vergangenen Jahr am Ostersonntag nachgeholt. Die langjährige Tätigkeit von Alois wurde durch einen kräftigen Applaus der anwesenden Dorfgemeinschaft geehrt. Als Dank wurde ihm die Ehrenurkunde und ein kleines Geschenk vom Pfarrgemeinderatspräsident Martin Steinkasserer überreicht.
Darüber hinaus wurde auch Maria Baumgartner Messner als Dank für ihre langjährige Tätigkeit, in der sie fast 10 Jahre lang die Türen der Kirche öffnete und schloss, ein Geschenk überreicht.
Diesen Dienst übernehmen in Zukunft Agnes, Klaus und Dominik Obojes.
Der Pfarrgemeinderat bedankt sich noch einmal herzlich bei allen für ihre Tätigkeiten.
Schon um das Jahr 1000 könnte eine Kirche in Antholz bestanden haben. Gesichert ist sie für das Jahr 1220 durch die Erwähnung eines Pfarrers. Patrone der Kirche sind der hl. Georg (23. April) und der hl. Leonhard (6. November). Zu Beginn des 15. Jahrhunderts baute man eine neue Kirche, die 1417 geweiht wurde. Von diesem gotischen Gotteshaus ist noch der Turm erhalten, dessen unterstes Geschoss auffallend schief ist. In den Jahren 1793/94 wurde eine neue, größere Kirche nach den Plänen des Brunecker Bildhauers Jakob Philipp Santer (1756-1809) errichtet. Ihm gelang es mit den begrenzten Mitteln der Dorfgemeinschaft einen würdigen und eindrucksvollen Gottesdienstraum zu schaffen, der vom Übergang des Barocks in den Klassizismus geprägt ist. Als Vorbild diente ihm die Kirche des Brixner Priesterseminars. Charakteristisch für die Kirchen dieser Baugruppe ist das konkav einschwingende Vorjoch, das den breiten Raum der Gemeindekirche mit dem schmäleren Chor verbindet. In der Werkstatt Santers entstanden auch die drei Altäre (1795-1800). Aus verschiedenen Etappen der Kirchenausschmückung stammen die Fresken. Am ältesten und qualitätsvollsten ist die‚ Anbetung der Allerheiligsten Dreifaltigkeit‘ im Chor von Johann Renzler (zwischen 1798 und 1800), der auch das Gemälde des Hochaltars schuf. Hans Pescoller sen. malte 1939 das Deckengemälde ‚Der hl. Georg tauft den König der durch ihn vom Drachen befreiten Stadt‘ im Hauptraum und die ‚Hl. Cäcilia‘ über dem Sängerchor. Das Fresko ‚Moses und der brennende Dornbusch‘ unter der Empore am Hauptportal soll Johann Rudiferia (+1925) bei der Kirchenrenovierung von 1888 geschaffen haben. Eine Besonderheit stellt das Heilige Grab dar, das in den Jahren mit einer geraden Jahreszahl in den Kartagen aufgebaut wird. Die bühnenartigen Kulissen, die aus der Mitte des 19. Jahrhunderts stammen, verdecken fast den ganzen Hochaltar.
Literatur: Arnold, Andreas u. a., Kirchen und Kapellen in Antholz, Brixen 1998, 10-21.
Die Orgelbaufirma Gebr. Mayer in Feldkirch baute in die Kirche von Antholz Mittertal im Jahr 1900 die erste Orgel ein. Dieses Instrument mit 12 Registern wurde aber schon sieben Jahre später durch ein größeres der gleichen Firma mit 17 Registern ersetzt.
Literatur: Arnold, Andreas u. a., Kirchen und Kapellen in Antholz, Brixen 1998, 18-21.
Chorleiter: Oswald Messner - Chor Obfrau: Helene Berger
Die Glocken der Kirche von Antholz Mittertal werden auch heute noch ausschließlich mit Hand geläutet. Hierfür gibt es die Gruppe der sogenannten Turmknechte. Als Ersatz für die im I. Weltkrieg abgenommen und für Kriegszwecke eingeschmolzen Glocken, wurden 1924 von Luigi Colbacchini in Trient fünf neue mit den Schlagtönen d-e-fis-a-h-d‘ gegossen.
Literatur: Arnold, Andreas u. a., Kirchen und Kapellen in Antholz, Brixen 1998, 12.
Lebenslauf des Pfarrers Cassian Lohmar
Cassian Lohmar wurde am 15. April 1968 in Ründeroth/Deutschland geboren und wuchs in Gummersbach auf. Nach der Matura 1987 studierte er Theologie an der Universität Bonn und trat nach dessen Abschluss im Augustiner-Chorherrenstift Neustift ein. Dort war er als Religionslehrer tätig. Nach der Priesterweihe 1997 wurde er Kooperator in Pfalzen und Religionslehrer an den Mittelschulen in Bruneck. 1999 wurde er zum Pfarrer von Niederrasen und Oberrasen ernannt, 2013 zusätzlich zum Pfarrer von Antholz-Niedertal und 2015 zusätzlich von Antholz- Mittertal. Seit 2015 ist er auch Leiter der Seelsorgeeinheit Olang-Rasen-Antholz.
Seelsorger Pfarrei zum Hl. Georg von 1600 bis heute
Raphael Windegger 1600-1619 - Josephus Günther 1619-1626 - PaulusTrojer 1626-1654 - Gallus Löchler 1654-1661 - Nikolaus Konstantin 1661-1701 - Franz Lanbach 1701-1705 - Antonius Huber 1705-1750 - Franziskus Mayrbacher 1750-1761 - Josephus Weiß 1761-1777 - Josephus Seeber 1777-1817 - Petrus Damian Silbernagel 1818-1840 - Petrus Oberlechner 1840-1853 - Antonius Huber 1853-1870 - Johannes Steiner 1870-1894 - Franz Mitterrutzner 1894-1900 - Andreas Engl 1900-1920 - Franz Bergmann 1920-1934 - Franz Oberleiter 1934-1938 - Franz Egger 1938-1972 - Alois Wilhelm 1972-1993 - Martin Frank 1993-2000 - Paul Gruber 2000-2013 - Michael Bachmann Can. Reg. 2013-2015 - Kassian Lohmar Can. Reg. 2015 bis heute
Pfarrgemeinderat | |||
Pfarrer Cassian Lohmar | Gesetzlicher Vertreter | 0474 496263 | |
Pallhuber Georg | Vorsitzender / Pfarrverwaltungsrat / Pfarrcaritas / Turmknechte | georg.pallhuber(at)gmail.com | |
Hellweger-Messner Rosmarie | Stellvertreterin / Liturgie / Familie / Verkündigung | ||
Zingerle Hildegard | Schriftführerin / Pfarrblatt | ||
Leitgeb Alois | Mesner / Liturgie / Friedhofskommission | ||
Messner Heinrich | Pfarrverwaltungsrat / Pfarreienrat | ||
Berger Helene | Pfarreienrat | ||
Leitgeb Gottfried | Friedhofskommission | ||
Pallhuber Annalena | Ministranten / Jungschar / Jugend | ||
Pfarrverwaltungsrat | |||
Pfarrer Cassian Lohmar | Gesetzlicher Vertreter und Vorsitzender | ||
Pallhuber Georg | Stellvertreter / Vetreter des PGRs | ||
Messner Heinrich | vom Pfarrer ernannt | ||
Obojes Klaus | vom Pfarrer ernannt | ||
Passler Bernadetta | Schriftführerin / Buchhaltung / Verwaltung | ||
Pfarreienrat | |||
Messner Heinrich | Seelsorgeeinheit Olang-Rasen-Antholz-Percha | ||
Berger Helene | Seelsorgeeinheit Olang-Rasen-Antholz-Percha | ||
Friedhofskommission | |||
Leitgeb Alois | Vorsitzender | ||
Leitgeb Gottfried | Vertreter der Pfarrei | ||
Messner Alexander | Stellvertreter - Vertreter der Gemeinde | ||
Berger Johannes | Vertreter der Gemeinde |
Katholischer Familienverband Kfs | Hovhgruber Zingerle Astrid | ||
Katholische Frauenbewegung Kfb | Huber Steinkasserer Ingrid | Hellweger Messner Rosmarie | |
Katholische Männerbewegung Kmb | Leitgeb Alois | ||
KVW und KVW Senioren | Rainer Martin | Leitgeb Laura | |
Katholische Jugend | Pallhuber Annalena | ||
Katholische Jungschar | Pallhuber Annalena | Pallhuber Maria | |
Ministranten | Schneider Vera | Burger Maria | Pallhuber Annalena |
Chor Obfrau | Annamaria Schneider | ||
Chorleiter | |||
Musikkapelle | Messner Lukas |
H. Cassian Lohmar Can. Reg.
Pfarrer der Pfarreien Rasen und Antholz
Kirchdorf 9, I - 39030 Niederrasen
Tel. +39 0474 496263
E-Mail lohmar.cassian(at)gmail.com