Das Ministrieren ist ein liturgischer Dienst in der römisch-katholischen Kirche. Ein jeder Gottesdienst lebt von seinen Teilnehmenden, die aktiv mitwirken.
Heutzutage ja, aber das war nicht immer so. Früher gab es sogenannte Privatmessen, bei denen nicht immer Gläubige anwesend waren. Deshalb brauchte es „Hilfskleriker“, die sogenannten Ministri. Sie gaben anstelle der Gemeinde Antworten auf die Zurufe des Priesters.
Durch die Entwicklung des Ministrantendienstes im Zusammenhang mit der Klerikerausbildung war der Dienst bis in die 1970er-Jahre männlichen Katholiken vorbehalten. Heute ist diese Aufgabe selbstverständlich für Mädchen und Buben, Frauen und Männer offen.
„Ministrieren“ kommt vom lateinischen „ministrare“ und heißt „dienen, helfen“. Ministrantinnen und Ministranten (kurz: Minis) übernehmen einen zweifachen Dienst: für Gott und für die Pfarrgemeinde. Ministranten sind bei Eucharistiefeiern, Wort-Gottes-Feiern wie auch sonstigen liturgischen Feiern im Einsatz, indem sie:
Quelle: Minis – Ein Leitfaden für Eltern, herausgegeben von der Katholischen Jungschar Südtirols, Bozen 2019
Jede Pfarrei hat ihre eigene unabhängige MinistrantInnengruppe. Möchtest du teil dieser Gruppe werden, dann melde dich beim jeweiligen Vernatwortlichen oder beim Pfarrer.
In unserer Seelsorgeeinheit gibt es folgende Mini-Gruppen:
Wir sind die Minis Nieder- Mitterolang!
Unsere wichtigste Aufgabe ist die Unterstützung des Priesters bei den Gottesdiensten. Nebenbei erleben wir gemeinsam viele lustige und aufregende Sachen, machen regelmäßig Ausflüge, treffen uns zur Minimarende und vieles mehr.
Einen aktuellen Einblick in unserer Tätigkeiten und Projekte findest du auf Instagram oder Facebook.
Wir freuen uns über jeden der Teil unserer Gruppe ist oder es werden möchte!
Die Anmeldung findet jährlich im September statt. Anmelden können sich alle, die bereits die Erstkommunion erhalten haben.
Weitere Informationen gerne per E-Mail, unter minis.no-mo(at)outlook.com oder direkt bei den Minileitern.
Der Patron der Ministranten ist der Hl. Tarcisius. Mit letzter Sicherheit kann über ihn nichts gesagt werden. Er lebte im 3. Jahrhundert in Rom. Dort gehörte er zu einer kleinen Schar verfolgter Christen. Diese mussten sich heimlich treffen und feierten ihre Gottesdienste in unterirdischen Gräbern vor der Stadt, den Katakomben. Die Legende erzählt: Tarcisius war einmal von der Gemeinde beauftragt, den Kranken die Hl. Kommunion zu bringen. Er verbarg sie unter seinem Gewand. Auf der Straße wurde er von Heiden angepöbelt, was er denn da zu verstecken habe. Tarcisius wollte den Leuten nicht sein kostbares Gut zeigen. Da wurden diese frech und bedrängten ihn. Tarcisius konnte in der Not noch die Eucharistie schnell essen, da erschlugen sie ihn schon mit Steinen und Knüppeln. Er ist für seinen Glauben gestorben, deshalb gehört er zur Gruppe der Märtyrer. Sein Grab befindet sich in der Calixtus - Katakombe an der Via Appia in Rom.
Dargestellt wird der junge Heilige als Diakon mit Palme, Steinen und Hostie. Weil Tarcisius im Auftrag der Gemeinde unterwegs war, gilt er als Schutzpatron der Ministranten. Sein Gedenktag ist der 15. August. Er kann noch heute ein Vorbild sein, mutig für die Botschaft Jesu einzustehen.
Für die 27 Ministrant:innen und die 5 Begleiter:innen ging es am Montag, den 12.02.2024 auf nach Rom. Das Besondere: alle 3 Olanger Pfarreien fuhren gemeinsam als eine Gruppe. Am Abend trafen wir nach 11 Stunden Busfahrt in einem Campingplatz nahe Rom ein.
Am folgenden Tag machten wir uns dann endlich auf in die ewige Stadt. Pfarrer Rüdiger wartete schon auf uns. Bei bestem Wetter und voller Vorfreude begannen wir die Stadt zu erkunden. Zum Glück hatten wir Herrn Rüdiger, einen der besten Stadtführer, den wir uns wünschen konnten. Neben dem Pantheon, dem Monumento Vitorio Emmanuele II und dem Forum Romanum bestaunten wir noch sehr viele andere Sehenswürdigkeiten. Besonders freuten wir uns über das Eis, das uns Herr Rüdiger spendiert hatte – noch dazu bei dieser Kulisse. Gegen späten Nachmittag brachen wir wieder auf zurück zum Campingplatz. Wir waren zwar alle Müde, aber glücklich über das, was wir gesehen, bestaunt und gelernt hatten.
Am Aschermittwoch ging es bereits um 6:00 Uhr auf zur Papstaudienz. Nach kurzem Warten wurden wir in die beeindruckend große Audienzhalle hineingelassen. Um Punkt 9.00 Uhr war es dann soweit, der Papst zog unter großem Applaus in die Halle ein. Er begrüßte uns Ministranten aus Südtirol sogar persönlich.
Nach der Papstaudienz ging es zum Aschermittwochsgottesdienst in die Basilika San Paolo fuori le mura, einer der größten Basiliken der Welt. Ein großes Fest der Gemeinsamkeit. Der Bischof unterstrich dabei die Wichtigkeit des Ministrant:innendienstes, nicht nur in der Liturgie, auch für die Pfarrgemeinden und sogar die Kirche weltweit. „Ihr macht die Kirche jung!“, so der Bischof zu uns Ministranten in seiner Predigt.
Mit Donnerstag neigte sich unsere Reise schon dem Ende zu und wir traten die Heimreise an. Was bleibt ist die Gemeinschaft, die vielen Erlebnisse, einiges an neuem Wissen und viele neue Erfahrungen.
Zum sechsten Mal fand am Samstag, 15. Oktober der zur Tradition gewordene Minitag der Seelsorgeeinheit O-R-A-P in Olang statt, welcher alle zwei Jahre als Dankeschön für die MinistrantInnen für ihren Fleiß und ihren Dienst in den Pfarreien organisiert wird. 84 MinistrantInnen aus den Pfarreien Antholz Mittertal, Antholz Niedertal, Geiselsberg, Nieder-/Mitterolang, Niederrasen, Oberolang, Oberrasen, Oberwielenbach und Percha kamen im Kongresshaus Olang zusammen, um gemeinsam einen Tag voller Spiel, Spaß und Spannung zu verbringen.
Die MinistrantInnen erwarteten zwölf abwechslungsreiche Workshops, von denen sie sich insgesamt drei auswählen durften. Es wartete ein actionreiches Wissensduell mit Aaron bei „Wer wird Biblionär?“, entspannende Übungen mit Bewegung und Musik bei „Auszeit“ mit Lorena, lehrreiches Wissen rund ums Helfen und Retten beim Workshop „Feuerwehr“ mit Patrick, kreatives Basteln beim Workshop „Klangmobile“ mit Lea, Spielzeit beim Workshop „Brettspiele“ mit Stephanie, spannende Matchs beim Workshop „Fußball“ mit Luca, das Bauen und Gestalten von eigenen Stelzen beim Workshop „Stelzen“ mit Kathi, Knipsen von Fotos und eine Ralley bei „Fotoshooting“ mit Hannah und Lisa, kniffliges Rätseln beim „Escape Room“ mit Lea, Musik und Tanz beim Workshop „Sound on“ mit Selina, das Gestalten eines Polsterbezugs bei „DIY Kissen“ mit Sandra und gemeinsames Herstellen von Butter bei „Butter kübeln“ mit Ida.
Zum Abschluss wurde noch eine gemeinsame Wortgottesfeier zelebriert, die den Tag abrundete. Diese wurde von Pfarrer Rüdiger Weinstrauch gehalten, sowie von Selina, Hannah, Lorena und einigen Ministrantinnen musikalisch umrahmt. Die Wortgottesfeier stand unter dem Motto „Die Welt ist schön, weil du mit drauf bist“, so wie der Minitag auch. Neben den vielen Minis, kamen auch viele Familien und Freunde, den Abschluss mitzuerleben.
Organisiert wurde der Minitag von den MinistrantenleiterInnen aus den Pfarreien der Seelsorgeeinheit zusammen mit dem Jugenddienst Dekanat Bruneck. Ein großer Dank geht an alle, die zum Erfolg des Tages beigetragen haben und das Projekt großzügig unterstützt haben: an die Seelsorgeeinheit, die Gemeinde Olang, die Raiffeisenkasse Bruneck, die Bäckerei Harrasser und den Obstladen Hinteregger. Danke auch an die MinileiterInnen, die ReferentInnen, die beiden Köchinnen Irma & Amalia und an die Minis, die diesen Tag erst zu dem gemacht haben, was er schließlich geworden ist.
Am 30. August 2022 machten einige Minigruppen aus unserer Seelsorgeeinheit einen Ausflug nach Gardaland.
Neben unseren vielfälltigen liturgischen Aufgaben verlieren wir den Spaß nie aus den Augen.
32 Ministranten, 8 Betreuer aus Olang und Geiselsberg und nicht zuletzt Pfarrer Rüdiger fuhren vom 08. bis 11.02.16 zur Ministranten Wallfahrt nach Rom.
Rund 1.200 Minis aus ganz Südtirol mit ihren Betreuern fuhren mit Bussen in die Hl. Stadt. Nach ca. neun Stunden trafen wir im Camping Fabulous an. Plötzlich war von der vorher noch da gewesenen Müdigkeit nichts mehr zu spüren. Wir bekamen unsere Schlüssel und wurden in unsere Bungalows eingeteilt. Schnell war klar, wer bei wem und wer bei wem nicht übernachtet. Nach dem Auspacken und sich ein bisschen umschauen durften wir zum Abendessen, das reichlich war und sehr gut schmeckte. Beim Theatro trafen sich alle zum abendlichen Programm. Nach dem Abendlob war um 22.30 Uhr Bettruhe angesagt (bis jetzt ist immer noch nicht bekannt, ob diese auch von allen eingehalten wurde). Am Dienstag nach dem Frühstück brachten uns die Busse in die Stadt, wo wir uns gemeinsam mit Pfarrer Rüdiger zur Stadtführung aufmachten. Bald wurde uns bewusst, dass sich unser Pfarrer in Rom sehr gut auskennt und uns ohne Probleme durch die vielen Gassen und Straßen zu den Sehenswürdigkeiten führte. Wir durchschritten zwei heilige Pforten, wir sahen die Reliquien der Apostel Petrus und Paulus in der Lateranbasilika in San Giovanni di Laterano. Wir sahen den Trevibrunnen, den Palazzo Montecitorio, Sitz der Abgeordnetenkammer, das Kolosseum, die Engelsburg mit der Engelsbrücke, die spanische Treppe, um nur einige zu nennen.
Am Mittwoch stand dann die Papstaudienz am Petersplatz auf dem Programm. Am Petrusplatz angekommen mussten wir einzeln durch die Sicherheitsschleusen gehen. Das war schon die erste Aufregung. Da wir aber ohne Sprengstoff, ohne Waffen und ohne scharfe Messer nach Rom gereist sind, waren wir gleich bei den Sicherheitsbeamten durch. Wir suchten uns freie Plätze und warteten. Der Papst kam dann fast eine dreiviertel Stunde früher wie angekündet. Und erstjetzt wurde uns bewusst, welch super Platz wir hatten. Der Papst fuhr ganz nah mit seinem Papamobil an uns vorbei. Marie aus Geiselsberg gelang ein super Schnappschuss von Papst Franziskus. Papst Franziskus begrüßte die Ministranten aus Südtirol persönlich und wünschte unserem Bischof, dass von diesen vielen Minis mindestens ein Priester hervorgeht.
Am Nachmittag war dann die Aschermittwochsmesse in der Sant’Ignazio-Kirche. Einige unserer Minis durften beim Gottesdienst ministrieren, Jakob Daverda sogar bei der Gabenbereitung. Sogar unser Landeshauptmann Arno Kompatscher und Hans Berger waren beim Gottesdienst dabei. Auch dieser Gottesdienst war sehr ergreifend und die riesengroße Kirche voll Ministranten mit ihren Betreuern war schon beeindruckend. Auf der Rückfahrt zum Camping hatten die Oberolanger und die Geiselsberger dann die besondere Ehre, Bischof Ivo Muser mit an Bord zu haben. Am Donnerstag ging es dann wieder nach Hause. Auf diesem Weg bedanken wir uns nochmal ganz herzlich bei unserem Pfarrer Rüdiger, mit dem wir sehr viel gesehen haben.
Schwefelquelle Nr. 2 - April 2016 Seite 49f